Bereits vor der Partie hatte RWE-Trainer Jürgen Lucas deutlich gemacht, dass man sich gegen den Tabellenführer auf keinen Fall nur hinten reinstellen wolle. Diesen Worten ließ die Essener Mannschaft von Beginn an Taten folgen. Mit aggressivem Angriffspressing wurde der Dortmunder Spielaufbau früh unterbunden. Dabei leistete sich der RWE-Nachwuchs bereits in der vierten Minute die erste Unkonzentriertheit in der Rückwärtsbewegung, was der BVB in Person von Jonas Arweiler sofort bestrafte und 1:0 in Führung ging.
Doch auch in der Folge wich RWE nicht von seinem Plan ab und attackierte weiterhin früh in der Dortmunder Hälfte, was die Gäste immer wieder zu langen Bällen zwang. "Wir sind direkt mit dem ersten Fehler bestraft worden, haben danach aber eine überragende Reaktion gezeigt. Das kann auch anders ausgehen, wenn man gegen Dortmund so früh in Rückstand gerät", stellte Lucas klar. "Wir wollten den Ball relativ früh gewinnen und Dortmund lange Bälle spielen lassen, die wir dann im Halbfeld wieder erobern wollten. Das haben wir in der ersten Hälfte auch richtig gut gemacht", lobte Lucas nach dem Spiel die taktische Umsetzung seiner Mannschaft. Auch BVB-Trainer Hannes Wolf lobte das Auftreten der Heimmannschaft: "Essen hat sehr mannorientiert gespielt, da gibt es eigentlich keinen Raum, wo du wirklich Platz hast auf dem Feld", sagte der 34-Jährige nach der Partie.
In der zweiten Halbzeit bot sich den rund 200 Zuschauern, die trotz des Regenwetters den Weg an den Kunstrasenplatz gefunden hatten, anfangs ein ähnliches Bild: Dortmund mit viel Ballbesitz und immer bestrebt, die wenigen Räume, die die starke Essener Defensive bot, zu nutzen. Borussen-Stürmer Serra scheiterte kurz nach der Pause am stark parierenden RWE-Keeper Milovanovic. Wenig später kamen auch die Essener zu ihren ersten Gelegenheiten in der zweiten Hälfte. Erst hielt Reimann gut gegen Kilav (56.) und kurz darauf setzte Nico Lucas (60.) einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld nur knapp neben den Pfosten.
In der Schlussphase der Partie bewiesen dann beide Trainer ein glückliches Händchen mit ihren Wechseln. Alexander Laukart war gefühlt noch keine zehn Sekunden im Spiel, da hämmerte er das Leder in der 81. Minute aus rund 30 Metern per Sonntagsschuss in den Giebel, ohne RWE-Keeper Milovanovic auch nur den Hauch einer Chance zu lassen. Doch die Essener bäumten sich ein weiteres Mal auf und erzielten kurz vor Ende der regulären Spielzeit durch den ebenfalls eingewechselten Emre Keskin (90.) den Anschlusstreffer zum 1:2. Mehr war dann allerdings nicht drin und so gewann der BVB das zehnte Spiel in Folge, während RWE die erste Niederlage nach der Winterpause einstecken musste.